Abnahmegrafik

Dienstag, 3. August 2010

Tag der OP, 27.7.2010

Um 8h bin ich aufgestanden, ich hab gut geschlafen. Ich hab schön geduscht in dem Patienten Bad, das ist schön groß, da steht eine Liege wo man seinen Kram ablegen kann. Es ist sauber, aber nicht chic. Muss es auch nicht, für mich. Ich hatte Badelatschen an, sicher ist sicher. Wie ich unter der Dusche stehe fällt mir ein, ich hab das Handtuch auf dem Nachttisch liegen gelassen... na zum Glück hat man eine Klingel in Form einer Schnur da. Die Schwester hat auch nur gekichert und mir ein Handtuch gebracht, danke Isabelle. Die OP ist vermutlich am frühen Nachmittag, die ersten beiden Bypass-OP-Patienten standen schon fest, die erste war schon im OP.
Ich habe dann noch ein bisschen mit Huriye gequatscht und mein Buch gelesen.
Um 12:10h kam Schwester Isabelle mit Kittel, einer Akte und einem Pillenbecher. Ich sollte den Kittel anziehen, bekam eine Trombose-Spritze. Wenn ich alles eingepackt hätte solle ich die Tablette schlucken und mich ins Bett legen, bald würde jemand kommen mich abholen. Ich kletterte vom Bett, packte meine Sachen ein, als ein junger Mann in hellblauer Bekleidung und mit Haube ins Zimmer kam. Er gab mir noch 2-3 Minuten und ich legte den Turbo ein. Wie immer, erst weiß man nix und dann zacki zacki. Also schnell alle Sachen in die Tasche gestopft, alles ausziehen (ja ALLES) und den Kittel anziehen, Kleidung in die Tasche stopfen. Ins Bett klettern und schnell die Tablette runter. Da kam auch schon der junge Mann wieder. Schwester Isabelle kam auch, beklebte meine Taschen mit Aufklebern (die sie auch auf die Akten kleben und alles) und legte mir die Akte ans Fußende. Der junge Mann schob mein Bett aus dem Zimmer, links den Flur entlang und um die Ecke. Da war auch schon die Tür "OP- Bereich". Sie ging auf und dann ging es noch um ein paar Ecken. Die Fahrt endete im Aufwachraum, wo eine Frau mit Haube und dunkelblauer Kluft sich meine Akte nahm und mich fragte wie ich heiße, wann ich geboren bin und welche OP ich bekomme. Dann fragte sie mich so in einem Rutsch und völlig unverfänglich was es zum Frühstück gab. Haha, Fangfrage. Natürlich nix. Ich lag da und lauschte in mich hinein. Ich war immernoch völlig ruhig. Ich war total glücklich das es nun wirklich so weit war. Ich war wirklich dort, es würde passieren. Und wenn es mein Ende sein sollte, dann würde das eben so sein. Dann war meine Zeit gekommen. Ich danke Gott und bat ihn gut auf meine Kinder und meinen Mann auf zu passen. Ein paar Tränchen schlichen sich in meine Augenwinkel, aber in mir war totales Glück.
Die Schwester in dunkelblau begann nun meinen linken Arm zu begutachten, legte mir dann am Innenarm einen Zugang, verklebte ihn gut und sagte mir, das ich wärend der OP noch einen zweiten Zugang bekäme.
Meine Brille und mein Budes-Inhalierding lagen in einer Plastiktüte auf meiner Bettdecke, ohne Brille seh ich nur sehr verschwommen, also konnte ich nicht viel sehen um mich herum. Da hing eine Uhr an der Wand, als ich in den Raum geschoben worden war hab ich mit zukneifen der Augen gerade so erkennen können das es so etwa 12:15h war. Nachdem ich einen Moment noch da "rumlag" wurden 2 Betten hereingefahren, die Schwester ging zu dem einen und sagte mehrmals "Atmen sie". Da waren 2 Plätze wp man so angeschlossen werden kann, dort standen die betten dann. Kurz darauf kam jemand zu mir, sagte es ginge nun los, und ein kneisternder Blick auf die uhr sagte 12:45h. Mein Bett wurde an die "Schleuse" geschoben. In aller Seelenruhe wischte eine Frau in hellgrün die Liegefläche, als sie fertig war sollte ich mich daruf setzen. brav krabbelte ich auf die Liegefläche, die extra auf Betthöhe gefahren worden war. Eine fahrbare OP-Liege wurde an die andere Seite geschoben, ich wurde hoch gefahren und krabbelte nun auf die OP-Liege. Ich bekam ein Häubchen auf (schon auf der anderen Seite), eine Frau legte eine Frotteedecke über mich, hielt sie etwas hoch und bat mich mein Kittelchen aus zu ziehen. Ich wurde in den OP geschoben. Über mir waren 2 OP-Lampen, die aber nicht an waren. Ich wurde angeschnallt, mein linker Arm wurde auf eine Arm-Stütze geschnallt und ich bekam einen Klips an den linken Zeigefinger(damit messen sie die Sauerstoffsättigung). Mehrere Leute waren da und waren geschäftig dabei mich festzuschnallen und mir solche Dinger (Elektroden) anzukleben, damit die Herzfrequenz überwacht werden konnte. Ich wurde verkabelt. Eine Frau setzte mir eine Maske auf den Mund, drückte mir damit die Nase zu, und erklärte mir das sei Sauerstoff (das hatte auch der Anästhesist beim Vorgespräch gesagt). Ich sollte tief atmen, was aber durch diese maske irgendwie nur sehr schwer ging. Sie erklärte mir das man mir, sollte man am Arm nix finden, am Hals einen Zentralvenenkatheter legen würde. Ein Mann trat ans Kopfende, und ich hörte wie sie ihn fragte was er wolle. Er sagte er wolle zugucken. Sie fragte mich ob er das darf. Ich fragte zurück "wie-zugucken?", bekam aber keine Antwort. Statt dessen sagten sie nun, er schaut ob noch einen Zugang nötig ist und dann begann er aufzuzählen wie ich noch anders liegen müsse. Zu weit oben hieß es und die Kopfstütze müsse weg. Mein rechter Arm wurde nun auch auf eine Stütze geschnallt und links bekam ich was zum müde werden gespritzt. Ich fragte ob ich denn von Professor Lange operiert würde, denn den sah ich nicht. Ja, natürlich hieß es. Jemand sagte wir können sie selber noch anders legen wenn sie eingeschlafen ist oder sowas, es hieß immerzu atmen und links sagte jemand so jetzt gibts was zum einschlafen. Die Frau wünschte mir einen angenehmen Schlaf und ich spürte wie ich einschlief.
Im Aufwachraum kam ich zu mir, "Atmen sie bitte. So ist es gut. Wir bringen Sie jetzt auf die intensiv." So gegen 16h kam ich dort an. Mein Mann war auch bald da. Schöön. Ich war nicht ganz wach aber schlief auch nicht mehr wirklich. Der Raum wo ich lag war groß, um das Kopfende waren allerlei Anschlüsse, ein Monitor, rechts von mir blubberte es, das war der Sauerstoff, ich hatte so einen Schlauch um die Ohren der unter der Nase lang ging, in der 2 so Röhrchen steckten. Klips am Finger, Kabel an den Elektroden. Rechts hatte ich einen Zugang am Arm und da hingen 2 Infusionen dran. Schmerzmittel und Flüssigkeit weil der Körper ja Wasser braucht.
Ich wurde wacher und begutachtete meinen Bauch, 5 weiße Pflasterchen, eins zentral, die anderen so mehr oder weniger halbkreisförmig drum herum, alles zusammen ein wenig links gelagert von mir aus gesehen. Meine Arme waren mit blauen Flecken übersäht. Der linke Zugang lag noch, kurz darunter ein blauer Fleck so etwa Tropfenförmig 12cm x 10cm groß. Tat aber nicht weh. Immer wieder kam eine Schwester nach mir sehen, Ärzte kamen auch ab und an. Am Fußende war ein Tablett angehakt, darauf lag eine riesige Mappe (etwa so breit wie das bett) wo ständig Notizen gemacht wurden. Bei erster Gelegenheit fragte ich, ob ich wirklich einen Bypass habe, was mir bestätigt wurde. Ich fragte warum ich keine Drainage habe, die Schwester sagte das hätten die anderen Bypasspatienten auch nie. Okay, also das blöde Drainage-ziehen bleibt mir auch erspart, danke Gott! Ich bekam für meinen trockenen Mund 2 Döschen auf den Nachttisch gestellt, da waren Tupfer und Wasser drin, dazu gab es so eine Tupferklemme. Ich durfte nach Belieben so meinen Mund innen und aussen befeuchten. Die ersten 2 male musste ich in so eine Bettpfanne ..., aber bald durfte ich mit Begleitung einer Schwester auf die Toilette gehen und mich danach an der Bettkante waschen. Der erste Gang zum WC ging richtig flott, ich war selbst erstaunt. Ich konnte auch trotz Zwacken links im Oberbauch selber abwischen. Zum Waschen hatte ich eine große Schüssel, 2 Waschlappen und 2 Handtücher bekommen, und das ging richtig gut und war sehr erfrischend. Eine Zahnbürste und Zahnpaste bekam ich auch, echt klasse. Ob ich noch was brauche wurde gefragt und ich scherzte sie könne mich frisieren, da kam sie mit einer Haarbürste an und flocht mir einen Zopf (durfte mir aussuchen welche Frisur ich wollte). Zahnbürste, Zahnpasta und Bürste waren verpackt gewesen. Meine linke Schulter tat weh (was daran liegt das man bei der OP mit gas "aufgepumpt" wird, das steigt einem dann nach oben), wie Muskelkater. Im Spiegel im Bad hatte ich gesehen, das ich schwarze Flecken an der Lippe hatte, die Schwester erklärte mir, das man bei der OP eine schwarze Flüssigkeit durch den Magen schickt, um gleich zu sehen ob etwas undicht ist. Ich solle mich also nicht wundern wenn das irgendwann unten raus kommt. Aha.
Rechts neben meinem Bett (von da aus gesehen) war ein Vorhang, da hinter lag ein Mann. Immer wenn ich zum Klo schlich durfte dieser sich meine Hinterseite ansehen, mein Kittelchen reichte nicht ganz herum :-(
Über der Tür hing eine Uhr und gegenüber meinem Bett ein Fernseher. Dafür bekam ich die Fernbedienung ans Bett.
Schmerzmittel gab es immerzu neu und ab und an sollte ich meinen Schmerz auf einer Skala von 1- 10 einschätzen. Das war am Anfang 5 und später 3 und dann 2. Ich hab immer mal geschlafen, besonders wenn es Schmerzmittel gab war ich schläfrig. Mein Mann ging dann auch irgendwann wieder, ich sah Fern und schlief. Ab und an ein Gang aufs Klo, und ich fühlte mich viel viel besser als ich erwartet hatte. Die Schmerzen waren nur unter den linken Brust. Und ich hatte sie mit viiiiieeeeel schlimmer vorgestellt.

2 Kommentare:

  1. Huhu Sandra, danke für die coolen Berichte ich konnte mir richtig vorstellen dabei zu sein. Ich wünsche dir viel Erfolg beim abnehmen und das die Aua schneeell weggeht, wir lesen uns. LG Kira

    AntwortenLöschen
  2. oh nein bettpfanne davor hab ich ja auch schiess ich stell mir das so unangenehm vor da schüttels mich.dein absatz wie du in den op geschoben und vorbereitest wurdest klingt so schlimm das ich ein paar tränchen im auge hatte

    AntwortenLöschen