Abnahmegrafik

Mittwoch, 11. August 2010

28.07.2010, 1.Tag nach der OP

Irgendwann nach schlafen, wach sein, schlafen, wach sein war es langsam Morgen und ich durfte mich nochmal waschen, diesmal an einem Waschbecken im Zimmer. Netterweise gab es einen Vorhang, sonst hätte mein Bettnachbar mir dabei zusehen müssen.
Wieder war ich so langsam, das ich Luft-getrocknet bin, aber es war erfrischend und angenehm. Zähne durfte ich auch nochmal putzen, wunderbar.
Um 8h gab es eine kurze Visite, danach musste ich das tolle fernbediente Bett gegen mein altes tauschen.
Um 9h kam eine Krankenschwester und fuhr mich durch Kellergänge zur Röntgenabteilung. Das ging superflott und ohne anecken. Sie parkte mein Bett direkt neben einer Tür und erklärte mir, das da noch keiner drin sei, aber gleich jemand kommen würde. Kurz nachdem sie weg war, näherten sich aus Richtung Kopfende Schritte und Stimmen. "Haben die die wieder hier hin gestellt. Die sollten doch da rein. Die schieben wir mal da rein und die da." Ein Versuch etwas zu sehen brachte mir nur einen Blick auf das Fußende eines bettes hinter mir. Da wurde mein bett auch schon ohne Vorwarnung gepackt und eine Frau öffnete die Tür. Mein Bett wurde dann dagegen geknallt, gegen den Türrahmen geknallt und dahinter nochmal gegen die Wand. Dann wandten sich die beiden netten Personen dem anderen Bett zu und ich hörte wie es, gegen alles möglich gegen polternd, verschoben wurde.
Ich dachte nur: hallo, hier liegen Menschen in den Betten?
Ich befand mich im Röntgenraum. Da war eine Liege, die zu einem großen Gerät gehörte. Gleich kam auch wieder die nette Person, die mich so freundlich begrüßt hatte und forderte mich auf, mich auf die Liege zu legen. Widerspruchslos tat ich wie befohlen, hinlegen ging trotz schmerzen links unter der brust ganz gut. Dann kam noch eine Frau hinzu, die mich begrüßte und dann hinter einer Tür verschwand. Die "nette" erklärte mir, das ich gleich schräg gestellt würde und einen schnabeldeckel-becher bekäme, und dann auf zuruf einen schluck getränk in den mund nehmen sollte um ihn auf zuruf runter zu schlucken. Gesagt getan, das war auch recht unproblematisch. 2 mal schlucken, erledigt. Das Zeug schmeckt nicht wirklich lecker, obwohl da eindeutig versucht wurde einen angenehmen Geschmack zu brauen. Aber es schmeckt bei weitem nicht mehr so schlimm wie die Kontrastmittel, die ich als Kind 2 mal schlucken musste (0,5l jeweils) und vor einigen jahren bei einer Nieren-Untersuchung.
Die Liege wurde wieder horizontal gestellt und nun stellte sich die "nette" neben mich und sagte was von zurück ins bett. mein versuch mich aufzurichten tat schrecklich weh links unter der brust, und ich sagte ich käme nicht hoch. Da sagt sie: Ich hatte schon 2 bandscheiben vorfälle, wenn ich Sie jetzt hochheben muss krieg ich den 3. Also stehen sie bitte alleine auf. so wie sie es zu hause auch machen würden.
Keine Ahnung wie ich es zu hause machen würde. ich versuchte es noch mal und nochmal, aber der schmerz sagte stop, so nicht. daraufhin meinte sie, ich solle mich auf die rechte seite drehen. die liege war nicht so besonders breit. also muss man dazu erstmal etwas zur seite rücken, sonst fällt man beim drehen runter. das tat auch richtig übel weh. und wie ich da rumrutsche und dabei versuche mich etwas nach rechts zu drehen motzt mich die "nette" an: nein, nach rechts hab ich gesagt!. Ich darauf nicht minder freundlich: Bei MIR ist das rechts! Darauf sie: achso, ja.
Fragt mich nicht wie ich hoch kam, ich weiß nurnoch das es tierisch weh tat. Danach wurde ich auf die Station geschoben, wo mich die freundliche Welt wieder aufnahm. Schwester Michaela bekam auch gleich meine Beschwerde über die rüde Behandlung zu hören. Sie meinte so ginge das aber garnicht, die narben in meinem Bauch könnten dabei aufplatzen, und das würde sie aber dem Professor erzählen. Leider wusste ich den Namen der "netten" nicht, sie hatte vorsorglich kein Namensschild gehabt.
Ich bekam meine Taschen wieder. Dann durfte ich das Zimmer wechseln, von Zimmer 19 nach Zimmer 18. Zimmer 19 liegt auf einem kleinen Parallel-Flur. Zimmer 18 am Hauptflur und hat ein eigenes Bad. WC und Dusche, wobei die Dusche einfach an der Wand montiert ist und man nur einen Vorhang zuziehen muss. Dann duscht man waschbecken und WC mit... aber ich finde das besser als nix. Das Bad war sauber, was will man mehr.
Bald kam Schwester Isabelle, erklärte mir ich dürfe etwas trinken, 600ml heute, mein Magen sei dicht.
Mein Mann kam zu Besuch und räumte meinen Schrank und meinen Nachttisch ein. Ich sagte ihm: Ich bin dicht! Daraufhin warf er einen kritischen Blick auf meine Infusionen. Hihi nein, mein Magen ist dicht. Achsoooo.
Meine Bettnachbarin von Zimmer 19 war auf Zimmer 17 verlegt, in Zimmer 18 war eine Patientin die Morgen einen Bypass bekommen würde. Sie war die meiste Zeit mit ihrem Laptop beschäftigt.
Ich bekam eine Infusion gelbe klare Flüssigkeit (Vitamine), eine farblose klare Flüssigkeit (als Wasser-Ersatz weil man ja nicht genug trinkt) und ein kleines Fläschchen NaCl mit Schmerzmittel. Man ist den Tag über damit beschäftigt zu klingeln weil etwas durchgelaufen ist.
Mein erster Schluck war spannend. Wie würde sich das anfühlen. Das zwickte und zwackte sowieso im Bauch und der Magen fühlte sich halt auch irgendwie an, schwer zu erklären. als wenn man zu viel gegessen hat, so eine spannung, aber ist ja auch klar, ich hab es mir vorher eher schlimmer vorgestellt. Ich hab also so ein mini-schlückchen getrunken und in mich gelauscht. es fühlte sich nun etwas anders an, aber weder schlechter noch besser. So blieb das eine lange zeit. vorsichtig ein bisschen trinken und fühlen ob irgendwo ein signal herkommt.
teilweise fühlte es sich an wie ein stein im magen nach nur einem kleinen schlückchen. aber die wunden sind ja da drin auch noch ganz frisch.
Ich durfte auch tee trinken, kamillentee ging ganz gut. mir ist nix wieder hoch gekommen oder so.
Professor Lange kam Nachmittags vorbei und sah mir auf den bauch. Alles okay. Ob es irgendwo weh tut. ja da unter der linken brust. er drückte mir ein bisschen hier und ein bisschen da auf dem bauch rum, was nicht weh tat, nur da wo es weh tat drückte er zum glück auch nicht^^. Das es da schmerzt ist normal, sagte der Professor, da haben wir ja auch was gemacht.
Gut. Professor Lange ist nett und sympatisch. Er schaut täglich mal rein, wenn man nicht da ist hat man Pech gehabt.
Mein Mann hatte mir für das KH-Telefon eine Karte besorgt und meine Kinder riefen mich an. Sie waren heilfroh das ich noch lebte, mein Großer hatte wohl die halbe Nacht vor Angst geweint. Ach mein armer, nein ich bin noch da.
Von Heidi hatte ich erfahren, das ihre OP verschoben wurde ohne Info auf wann oder wann sie was genaueres erfährt. Bei ihrer magenspiegelung war ein Stant gefunden worden, der nun laut Praxis Rosenthal am Freitag in DRK-Mitte entfernt werden würde. Die Magen-OP sollte dann am Dienstag folgen.
Ich fragte also den Professor, wo er grad da war, ob ich am Dienstag noch im KH wäre, da meine Freundin, die mit dem Plastik-Teil im Magen, da ja ihren Bypass bekäme. Er verneinte, ich würde Samstag entlassen (huch, am 4. Tag ???). Davon das sie am Dienstag operiert wird wusste er nichts, und er wirkte fast ärgerlich als er fragte wer das gesagt habe. Ich sagte das jemand sie angerufen habe, den namen wüsste ich nicht, und ihr diese informationen gegeben habe. Nein sagte er, das sei unmöglich. Wenn das Ding da raus ist müsse man 5-6 wochen abwarten wie die werte sich entwickeln, das ding würde ja gewisse gänge offen halten. wenn man gleich operiert und es entstehen komplikationen durch das entfernen des stants, käme man durch magenspiegelung nicht mehr heran. daher sei das auch im sinne der patientin erstmal ab zu warten.
Ich hab Heidi angerufen und ihr das erzählt, weil sie sich ja sonst umsonst auf die op freuen würde. Hier könnt Ihr von Ihr selber lesen, wie das alles genau ist.
Seit ich aus der Intensiv raus bin darf ich übrigends ganz alleine zum WC gehen ;-P.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen