Abnahmegrafik

Samstag, 28. August 2010

4.8. , Mittwoch, 4. Tag zu Hause

Als ich Morgens aufwachte war ich erstmal froh, ich lebte noch. Wir fuhren früh zur Ärztin. Das Rucken in meinem Bauch sei nichts schlimmes. Es käme davon, das sich im Gewebe Flüssigkeiten wie Blut und Wundsekret sammeln, und das Gewebe dann platzt. Auf meine Teer-Stuhl-Probleme hin bekomme ich Tropfen verschrieben, ich erwähne meinen dunklen Urin und das ich dem Schmerzmittel nicht traue. Dr. R. versichert mir das für so eine kurze Zeit das Schmerzmittel nicht schaden kann und es keine Alternative gibt. Ich soll aber eine urinprobe beim Labor abgeben. Meine Rückenschmerzen kämen davon, das ich bei der OP in unbequemer Position am OP-Tisch festgeschnallt worden war und dieser dann schräg gestellt wurde. Und von den Gasen die man in meinen Bauch gepumpt hatte um gut sehen zu können. Ich solle die Schmerzmittel nehmen, damit ich mich bewegen kann, das würde die Rückenschmerzen aufheben.
Etwas zu essen ist immernoch jedesmal ein Erlebnis. Ich habe nurnoch mit dem Teelöffel gegessen, nur die Spitze gefüllt. Nach jedem Bissen habe ich in meinen Magen gefühlt, verträgt er das? Bin ich satt? Ist er voll?
Ich stellte langsam fest das man schon früh aufhören muss zu essen, denn die Sättigung kommt etwas später, also das Gefühl. Ich bekam ein Gefühl dafür wann ich aufhören musste. Ei fühlte sich immer richtig gut an im Magen.
Apetit auf leckere Gerichte hatte ich immer wieder mal, aber nie so das es mich quälte. Es ist irgendwie seltsam, so schnell satt zu sein, kaum Hunger zu verspüren und auf seine Gelüste so leicht verzichten zu können.
Ich fand heraus das meine Suppen und Pürrees gut dosiert waren wenn ich aus einer Kaffeetasse aß. Die Tasse fasst 150ml. Diese Menge, nicht ganz volle Tasse, passt genau.
Meine Wassermenge zu schaffen war täglich ein Kampf, aber heute schaffte ich das gut.
Ich hatte keine schlimmen Schmerzen mehr, nahm das Schmerzmittel und es ging mir besser als am Vortag.

3.8. , Dienstag, 3. Tag zu Hause, 1 Woche nach der OP

Die 2. Woche nach der OP begann, und damit laut Infoblatt meiner Ärztin auch die Breiphase.
Ich habe schmerzfrei auf der rechten Seite geschlafen, bis 6h durchgeschlafen ( wo ich sonst 3 mal aufs Klo muß). Ich schleppte meine Wasserflasche mit mir herum und versuchte ständig Wasser im Magen zu haben. Volvic mit Geschmack brachte etwas Abwechslung. Die leckere Hühnersuppe, die aus Reis, Hähnchenfilet, Brühe, wenig Apfelsaft und wenig Sojasauce besteht, und die ich pürriert zu mir nahm, bereitete mir Schmerzen im Magen. Schade. Ei fühlte sich super gut an im Magen.
Heute ging es mir richtig super gut, und so dachte ich, ich geh meinem armen Mann, der so lieb den ganzen Haushalt schmeißt und mich versorgt, mal zur Hand. Er war gerade nicht da. Ich wollte den Geschirrspüler ausräumen. Ganz vorsichtig, aber als ich mich mit einer Schüssel zum Oberschrank streckte durchzuckte mich ein Schmerz, links unter der Brust...
Den Rest des Tages hatte ich Schmerzen, oft recht übel. Das verschriebene Schmerzmittel nehme ich nicht, im Beipackzettel steht: "Wenn bei Ihnen Nieren- oder Leberfnktionsstörungen vorliegen, sollten Novaminsulfon - 1A Pharma Tropfen nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden ..."
Ich mochte nix riskieren, also hielt ich die Schmerzen aus.
Abends sind waren so schlimm, das ich kaum krauchen konnte. Ich wollte nur ins Bett. Meine Bemühungen im Badezimmer die Zahnpastatube aufzuschrauben scheiterten, es tat zu sehr weh! Die Kraft die man aufwenden muss einen Deckel zu drehen verursachte höllische Schmerzen in meinem Bauch. Es trieb mir Tränen in die Augen. Ich legte mich einfach nur noch ins Bett.
Wie ich da lag und einschlafen wollte ruckte mit einem mal das Bett. Erst dachte ich das Bett kracht zusammen (es ist fast so alt wie ich), da es aber dann still blieb schloß ich wieder die Augen. Da ruckte es wieder, und diesmal merkte ich das das in meinem Bauch war!
"Jetzt sind Nähte geplatzt", dachte ich. Aber keine Schmerzen an der Stelle, kein Brennen oder irgendwas, nur der übliche Schmerz. Mein Mann hatte mir 2 Paracetamol verabreicht, und nachdem er im Bett über mir einzog schlief ich ein. (Ich hatte ihn gebeten bei mir zu bleiben, falls was ist, und weil ich gemerkt hatte, das ich mit diesen Schmerzen nicht fähig war etwas zu rufen.)
Die Nacht verlief ruhig.

2.8. , 2. Tag zu Hause (Montag)

In der Nacht musste ich oft auf die Toilette.
Ich hatte Schmerzen, die waren aber erträglich (und ich bin eigentlich ne Zimperliese). Kurz nach 9h war ich in der Praxis Rosenthal. Weil ich gesagt habe das ich beschwerden habe durfte ich zur Ärztin rein, nach kurzem Warten. Ich hatte ja diese Beule entdeckt. Die Ärztin meinte das sei normal. Ich sollte mit Kühlpack kühlen und bekam eine Salbe verschrieben. Das Krachen in meinem Bauch (geräuschlos, aber ein sehr beunruhigendes Gefühl) sei von den Flüssigkeiten gekommen, die im Gewebe eingelagert seien, eiter, wundsekrete, von der OP und den Narben, und manchmal würde dann das Gewebe sozusagen Platzen, das sei aber nicht weiter schlimm, kein Grund zur Sorge. Die Sprechstundenhilfe hatte mit Schmerzmittel verschrieben, die ich auch schon im KH bekommen hatte.
Im Aufzug traf ich die beiden anderen Frauen, die am gleichen Tag operiert wurden wie ich und oben in der Praxis meine 2. Zimmernachbarin.
Mein Bauch war immernoch ordentlich am gluckern, aber es kam nur wenig Luft heraus. Der Stuhlgang war immernoch trotz etlichen Versuchen etwas heraus zu bekommen nur Teerartig am Klopapier, was nun wirklich lästig wurde. Dr. Rosenthal hatte mir Tropfen verschrieben, die das ganze weicher machen sollten. Die nahm ich vorsichtig erstmal die Mindestmenge. Einmal kam dann auch ein bisschen was, wie immer schwarz.
Meine Trinkmenge zu schaffen fällt mir schwer, weil man ja immer nur wenig trinken kann und dann nach kurzer zeit wieder trinken muss usw. Ich habe aber phasen wo ich beschäftigt bin oder schlafe um mich auszuruhen, wo ich nicht trinke. Außerdem soll man ja 30 Minuten vor und nach dem Essen nicht trinken, das Essen selber dauert ja auch noch seine Zeit...
Zum Frühstück hatte ich etwas Naturjoghurt magerstufe (bläh mag ich nicht mehr sehen das Zeug), zum Mittag gab es Spargelcreme-Suppe.
Schmerzmittel wollte ich nicht nehmen, weil im Beipackzettel was stand bei Nierenblabla bla nur nach sorgfäliger Abwägung der Nutzen-Risiko Faktoren oder so ähnlich. Da ich eh schon dunkelorangenen Urin hatte und meine Nieren seit 20 Jahren immer wieder entzündet waren, ich schon Nierensteine hatte, meine rechte Niere schon deutlich kleiner ist als normal, mein Onkel schon eine Spenderniere hat usw. bin ich was meine Nieren betrifft vllt etwas übervorsichtig, aber ich möchte halt schlimmeres vermeiden. Ich hab also die Zeitweise doch recht heftigen Schmerzen lieber ausgehalten.
Immernoch war ich von kleinen Tätigkeiten schnell erschöpft, wie zB Tagebuch schreiben, am PC sitzen, Lesen, Fernsehen.

1.8. , erster Tag zu Hause

Diese Nacht habe ich im Bett von meinem Sohn geschlafen, da wir normalerweise in unserem Hochbett schlafen. Da wollte ich aber nicht raufkraxeln, das wäre bestimmt schmerzhaft geworden. Die Kinder haben auch alle Hochbetten, aber das eine ist ein Doppeletagenbett. Da hab ich also unten drin geschlafen. Ich konnte endlich ein wenig auf der Seite liegen, das tat zwar an der üblichen Stelle etwas weh, das ist aber im Liegen meist genauso. (Links unter der Brust).
Zum Frühstück hatte ich einen viertel Scheibe Weißbrot mit fettarmen Streichkäse. Wir haben meine Taschen ausgepackt und alles eingeräumt. Bewegung tut gut aber strengt sehr an.
Ab und an piekst es mal hier und da, Heidi meint, das ist weil die Nerven wieder zusammen wachsen.
Mein Stuhlgang ist immernoch wie Teer (bis auf ein Kügelchen) und rabenschwarz. Mein Bauch gluckert viel, es kommt aber nur selten Luft raus.
Zum Mittag hatte ich Spargelcreme Suppe, zum Abendessen ein weiches Ei.
Gegen die Schmerzen hab ich ab und an eine von den Tabletten genommen, die ich aus dem KH hatte. Alles war sehr anstrengend, ich fühlte mich kaputter als im KH.

Dienstag, 24. August 2010

31.7, Entlassungstag (Samstag)

Ich bin früh aufgestanden, habe in Ruhe schön geduscht. Ich hab mich angezogen, meine Taschen gepackt. Um 9:30h gab es Frühstück. Champignion-Creme-Suppe. Die anderen Bypässler hatten mir erzählt das die Entlassung um 10h sein sollte. Mein Mann kam kurz vor 10h, aber es tat sich nichts. Das Schwestern-Zimmer war verschlossen, ein Schild hing im Fenster: Bitte auf Station 6 melden. Am ersten Tag im KH hatte eine nette Dame mit einem Bücherwagen unser Zimmer aufgesucht und ich hatte 2 Agatha Christie Romane geliehen. Sie hatte gesagt, ich solle diese am Entlassungstag den Schwestern geben. Ich dachte mir das bestimmt irgendwann jemand bei mir vorbei käme und wartete. Meinem Mann wurde es langweilig und er ging sich vor der Klinik einen Kaffee kaufen (die Cafeeteria war wegen Bauarbeiten geschlossen). Eine Ärztin kam um mir den Entlassungsbrief zu geben. Auf Station 6 holte ich mir nun noch eine Liegebescheinigung, und bekam die Anweisung die Bücher einfach auf dem Nachttisch liegen zu lassen. Nun kam mein Mann zurück und wir konnten gehen. Schön langsam zuckelte ich hinter ihm her, vom Klinikgelände runter, ein Stück die Straße lang und auf dem Domäneparkplatz zum Auto. Es ging richtig gut und ich freute mich mal wieder, wie gut es mir ging.
Auf der Rückfahrt spürte ich jede Bodenwelle im Bauch, aber das war auch nicht wirklich schlimm.
Zu Hause bekam ich ein Nest auf der Couch. Ganz kurz habe ich mich auf facebook zurück gemeldet ( Sandra Larson), das war total anstrengend und ich bezog mein Nest. Ich fand alles total anstrengend. Ich hab Fern gesehen und DS gespielt, das ging aber auch nie lange. Mein Mann erinnerte mich ständig ans Trinken. Am Abend fühlte ich mich total platt und hatte 37,2°, und die Schmerzen unter der linken Brust waren etwa schlimmer. Vor dem Spiegel bemerkte ich eine Beule an der Stelle.
Ich hab mich von vorne, hinten und von den Seiten fotografieren lassen, um später mal so ein animated gif zu machen. dann sieht man wie der Bauch schrumpft. Na mal sehen.

30.7., 3. Tag nach der OP

Zum Frühstück bekam ich eine Champingoncremesuppe, lecker. Es gab wieder Schmerzmittel und auch wie immer eine Magenschutztablette. Erstmal Waschen und Blutabnahme. Mein Mann musste mir wieder helfen in meine eigenen Klamotten zu kommen, der blöde Zugang hinderte mich sehr. Wir machten wieder einen Spaziergang, und es ging deutlich besser als am Vortag. Schön langsam aber ich war total froh das es mir so gut ging.
Heute sollte ich 1,5l Wasser trinken, und ich sollte am nächsten Tag entlassen werden. Ich fand das sehr früh, hatte vorher in Foren meist was von ca. 7 Tagen gelesen, aber na gut.
Heidi kam mich besuchen, wir setzten uns draußen beim Brunnen auf eine Bank. Sie erzählte mir davon, das sie Nachricht von Dr.Susewind hatte und vermutlich zu ihm wechseln würde. Eine Glaubensschwester von mir lief an uns vorbei und ich rief sie zu uns. Wir saßen noch ein Weilchen zu dritt auf der Bank und unterhielten uns. Dann gingen sie gleichzeitig. Heidi zu ihrem Termin für die Besprechung der Stant-Entfernung (Plastikteil im Magen das den Gallengang frei hält) und Kelima Richtung Moschee. Auf der Station gab es gerade Mittag Essen. Ich bekam Kartoffeln mit Soße. Zerquetscht natürlich. Ich hab sie in 2 Portionen komplett verputzt, langsam und immer auf meinen neuen Freund lauschend. Ich wollte ihn ja verstehen lernen. Noch war das nicht so leicht, und er war auch noch bissel am quengeln wegen der Zerstümmelung.
Prof. Dr. Lange kam nach mir schauen, alles war okay. Das ich Blut im Urin hatte hab ich irgendwie vergessen zu sagen. Hab wohl gehofft das gibt sich wieder. Meine Nieren sind ja seit Jahren auffällig, also hab ich das auch so immer mal.
Ich ging am Nachmittag wieder in den kleinen Hof (immer mit Infusionsständer), wo 3 andere Bypässler schon saßen und wir unterhielten uns nett.
Am Abend kam der Zugang endlich raus, als ich meine Trinkmenge geschafft hatte. Das tat gut. Zum Abendessen gab es Spargelcremesuppe, lecker. Zum Trinken hatte ich Heute auch Volvic-Orange, das war mal eine Abwechslung. Kamilletee konnte ich nicht mehr sehen, bin auf Früchtetee umgestiegen. Im Bauch brubbelts immerzu, aber die Luft kommt kaum raus. Darum sollte ich heute Abführen. Es gab ein Zäpfchen vor dem Schlafen gehen. Es kam nur einmal Schwarzes Wasser raus, danach war es wieder schwarze Teerartige Pampe, sehr unangenehm. Das ganze erinnerte mich stark an Kindspech.
Im Bauch links unter der Brust zwickte es immernoch ab und an, die Narben jucken schon. Jeden Tag gab es eine Trombose-Spritze in den Oberschenkel, 4 insgesamt, was auf jedem Oberschenkel 2 schöne Blaue Flecken hinterließ. Ich hatte insgesamt so ca. 17 Blaue Flecken an Armen, Bauch und Beinen. Die taten aber nicht weh, sah nur grausam aus.
Abends freute ich mich dann auch schon darauf, am nächsten Tag nach Hause zu kommen.
Eine Schwester brachte mir einen Umschlag mit Medikamenten für zu Hause, da ich an einem Samstag entlassen würde und erst am Montag zur Ärztin gehen kann.
Die Nacht hab ich gut geschalfen, kein störender Zugang mehr.

29.7. , 2. Tag nach der OP

Die Nacht über bekam ich keine Infusionen, das schlief sich ohne die Schläuche viel besser. In der Nacht musste ich aber bei der Nachtschwester Ohropax ordern, meine Bettnachbarin war ganz schön laut am Sägen. Um 8h kam eine Schwester zum Betten machen. Zum Frühstück bekam ich Wasser, Tee und einen Magerjoghurt (150g), an dem ich den gesamten Vormittag immer mal gelöffelt habe. Dadurch hing ich mit dem Wasser total nach. Am Vormittag hatte ich auf einmal einen nassen Ärmel, meine Infusion lief daneben. Ich klingelte, der Zugang kam raus und nun wurde der linke Zugang genommen, der seit der OP verstöpselt brach lag. Natürlich ging das nicht lange gut, ich spürte bald das geht daneben und klingelte wieder. Also kam die Ärztin ohne Namenschild, die ich schon vor der OP kennengelernt habe. Meine Bettnachbarin war inzwischen in den OP gebracht worden und ich bekam eine neue. Sie hatte einen Tag nach mir ihren Bypass bekommen. Ihr Zugang war auch gleich futsch und sie bekam gleich in einem Rutsch mit mir auch einen neuen. Die Ärztin erzählte uns dabei, das es viel besser sei Zugänge zu legen als welche zu bekommen. Nee, also ich möchte sowas nicht machen, brrr. Bevor ich den neuen Zugang bekam habe ich noch schön geduscht. Mein Mann kam und half mir in meine eigenen Klamotten, die ich auf anweisung des Klinkpersonals anzog. Man soll halt nicht die ganze Zeit nur rumliegen. Wir machten einen schönen langsamen Spaziergang auf dem Gelände, das ging ganz gut.
Mein neuer Zugang lag am rechten Handgelenk innen, tat echt weh und behinderte mich sehr. Jede Bewegung tat höllisch weh, und so wurde alles schwierig, denn ich konnte nurnoch die linke Hand benutzen und wenn man beide Hände braucht (Hose hochziehen zB) ging es nur vorsichtig und langsam und mit Schmerzen voran.
Am Nachmittag kamen meine beiden Freundinnen zu Besuch, wir setzten uns draußen in einen kleinen Hof, wo wir von einer Birke berieselt wurden. Auf den Pflanzen neben den Bänken krabbelte allerhand Mini-Getier herum, das uns dann auch gleich für Pflanzen zu halten schien, und so hatte ich später mein Bett nicht mehr für mich allein...
Durch unseren Ausflug in den Hof habe ich an diesem Tag Prof. Lange verpasst. Durch den Zugang am Handgelenk war es schwer sich umzuziehen, aber ich habs geschafft, die Infusion hab ich einfach durch den Ärmel gesteckt. Die Solltrinkmenge 1,2l Wasser zu trinken habe ich gerade so geschafft. Als ich von meinem Spaziergang mit den Freundinnen zurück kam, stand ein weiterer Joghurt auf meinem Nachttisch. Äh, nein danke.

Mittwoch, 11. August 2010

28.07.2010, 1.Tag nach der OP

Irgendwann nach schlafen, wach sein, schlafen, wach sein war es langsam Morgen und ich durfte mich nochmal waschen, diesmal an einem Waschbecken im Zimmer. Netterweise gab es einen Vorhang, sonst hätte mein Bettnachbar mir dabei zusehen müssen.
Wieder war ich so langsam, das ich Luft-getrocknet bin, aber es war erfrischend und angenehm. Zähne durfte ich auch nochmal putzen, wunderbar.
Um 8h gab es eine kurze Visite, danach musste ich das tolle fernbediente Bett gegen mein altes tauschen.
Um 9h kam eine Krankenschwester und fuhr mich durch Kellergänge zur Röntgenabteilung. Das ging superflott und ohne anecken. Sie parkte mein Bett direkt neben einer Tür und erklärte mir, das da noch keiner drin sei, aber gleich jemand kommen würde. Kurz nachdem sie weg war, näherten sich aus Richtung Kopfende Schritte und Stimmen. "Haben die die wieder hier hin gestellt. Die sollten doch da rein. Die schieben wir mal da rein und die da." Ein Versuch etwas zu sehen brachte mir nur einen Blick auf das Fußende eines bettes hinter mir. Da wurde mein bett auch schon ohne Vorwarnung gepackt und eine Frau öffnete die Tür. Mein Bett wurde dann dagegen geknallt, gegen den Türrahmen geknallt und dahinter nochmal gegen die Wand. Dann wandten sich die beiden netten Personen dem anderen Bett zu und ich hörte wie es, gegen alles möglich gegen polternd, verschoben wurde.
Ich dachte nur: hallo, hier liegen Menschen in den Betten?
Ich befand mich im Röntgenraum. Da war eine Liege, die zu einem großen Gerät gehörte. Gleich kam auch wieder die nette Person, die mich so freundlich begrüßt hatte und forderte mich auf, mich auf die Liege zu legen. Widerspruchslos tat ich wie befohlen, hinlegen ging trotz schmerzen links unter der brust ganz gut. Dann kam noch eine Frau hinzu, die mich begrüßte und dann hinter einer Tür verschwand. Die "nette" erklärte mir, das ich gleich schräg gestellt würde und einen schnabeldeckel-becher bekäme, und dann auf zuruf einen schluck getränk in den mund nehmen sollte um ihn auf zuruf runter zu schlucken. Gesagt getan, das war auch recht unproblematisch. 2 mal schlucken, erledigt. Das Zeug schmeckt nicht wirklich lecker, obwohl da eindeutig versucht wurde einen angenehmen Geschmack zu brauen. Aber es schmeckt bei weitem nicht mehr so schlimm wie die Kontrastmittel, die ich als Kind 2 mal schlucken musste (0,5l jeweils) und vor einigen jahren bei einer Nieren-Untersuchung.
Die Liege wurde wieder horizontal gestellt und nun stellte sich die "nette" neben mich und sagte was von zurück ins bett. mein versuch mich aufzurichten tat schrecklich weh links unter der brust, und ich sagte ich käme nicht hoch. Da sagt sie: Ich hatte schon 2 bandscheiben vorfälle, wenn ich Sie jetzt hochheben muss krieg ich den 3. Also stehen sie bitte alleine auf. so wie sie es zu hause auch machen würden.
Keine Ahnung wie ich es zu hause machen würde. ich versuchte es noch mal und nochmal, aber der schmerz sagte stop, so nicht. daraufhin meinte sie, ich solle mich auf die rechte seite drehen. die liege war nicht so besonders breit. also muss man dazu erstmal etwas zur seite rücken, sonst fällt man beim drehen runter. das tat auch richtig übel weh. und wie ich da rumrutsche und dabei versuche mich etwas nach rechts zu drehen motzt mich die "nette" an: nein, nach rechts hab ich gesagt!. Ich darauf nicht minder freundlich: Bei MIR ist das rechts! Darauf sie: achso, ja.
Fragt mich nicht wie ich hoch kam, ich weiß nurnoch das es tierisch weh tat. Danach wurde ich auf die Station geschoben, wo mich die freundliche Welt wieder aufnahm. Schwester Michaela bekam auch gleich meine Beschwerde über die rüde Behandlung zu hören. Sie meinte so ginge das aber garnicht, die narben in meinem Bauch könnten dabei aufplatzen, und das würde sie aber dem Professor erzählen. Leider wusste ich den Namen der "netten" nicht, sie hatte vorsorglich kein Namensschild gehabt.
Ich bekam meine Taschen wieder. Dann durfte ich das Zimmer wechseln, von Zimmer 19 nach Zimmer 18. Zimmer 19 liegt auf einem kleinen Parallel-Flur. Zimmer 18 am Hauptflur und hat ein eigenes Bad. WC und Dusche, wobei die Dusche einfach an der Wand montiert ist und man nur einen Vorhang zuziehen muss. Dann duscht man waschbecken und WC mit... aber ich finde das besser als nix. Das Bad war sauber, was will man mehr.
Bald kam Schwester Isabelle, erklärte mir ich dürfe etwas trinken, 600ml heute, mein Magen sei dicht.
Mein Mann kam zu Besuch und räumte meinen Schrank und meinen Nachttisch ein. Ich sagte ihm: Ich bin dicht! Daraufhin warf er einen kritischen Blick auf meine Infusionen. Hihi nein, mein Magen ist dicht. Achsoooo.
Meine Bettnachbarin von Zimmer 19 war auf Zimmer 17 verlegt, in Zimmer 18 war eine Patientin die Morgen einen Bypass bekommen würde. Sie war die meiste Zeit mit ihrem Laptop beschäftigt.
Ich bekam eine Infusion gelbe klare Flüssigkeit (Vitamine), eine farblose klare Flüssigkeit (als Wasser-Ersatz weil man ja nicht genug trinkt) und ein kleines Fläschchen NaCl mit Schmerzmittel. Man ist den Tag über damit beschäftigt zu klingeln weil etwas durchgelaufen ist.
Mein erster Schluck war spannend. Wie würde sich das anfühlen. Das zwickte und zwackte sowieso im Bauch und der Magen fühlte sich halt auch irgendwie an, schwer zu erklären. als wenn man zu viel gegessen hat, so eine spannung, aber ist ja auch klar, ich hab es mir vorher eher schlimmer vorgestellt. Ich hab also so ein mini-schlückchen getrunken und in mich gelauscht. es fühlte sich nun etwas anders an, aber weder schlechter noch besser. So blieb das eine lange zeit. vorsichtig ein bisschen trinken und fühlen ob irgendwo ein signal herkommt.
teilweise fühlte es sich an wie ein stein im magen nach nur einem kleinen schlückchen. aber die wunden sind ja da drin auch noch ganz frisch.
Ich durfte auch tee trinken, kamillentee ging ganz gut. mir ist nix wieder hoch gekommen oder so.
Professor Lange kam Nachmittags vorbei und sah mir auf den bauch. Alles okay. Ob es irgendwo weh tut. ja da unter der linken brust. er drückte mir ein bisschen hier und ein bisschen da auf dem bauch rum, was nicht weh tat, nur da wo es weh tat drückte er zum glück auch nicht^^. Das es da schmerzt ist normal, sagte der Professor, da haben wir ja auch was gemacht.
Gut. Professor Lange ist nett und sympatisch. Er schaut täglich mal rein, wenn man nicht da ist hat man Pech gehabt.
Mein Mann hatte mir für das KH-Telefon eine Karte besorgt und meine Kinder riefen mich an. Sie waren heilfroh das ich noch lebte, mein Großer hatte wohl die halbe Nacht vor Angst geweint. Ach mein armer, nein ich bin noch da.
Von Heidi hatte ich erfahren, das ihre OP verschoben wurde ohne Info auf wann oder wann sie was genaueres erfährt. Bei ihrer magenspiegelung war ein Stant gefunden worden, der nun laut Praxis Rosenthal am Freitag in DRK-Mitte entfernt werden würde. Die Magen-OP sollte dann am Dienstag folgen.
Ich fragte also den Professor, wo er grad da war, ob ich am Dienstag noch im KH wäre, da meine Freundin, die mit dem Plastik-Teil im Magen, da ja ihren Bypass bekäme. Er verneinte, ich würde Samstag entlassen (huch, am 4. Tag ???). Davon das sie am Dienstag operiert wird wusste er nichts, und er wirkte fast ärgerlich als er fragte wer das gesagt habe. Ich sagte das jemand sie angerufen habe, den namen wüsste ich nicht, und ihr diese informationen gegeben habe. Nein sagte er, das sei unmöglich. Wenn das Ding da raus ist müsse man 5-6 wochen abwarten wie die werte sich entwickeln, das ding würde ja gewisse gänge offen halten. wenn man gleich operiert und es entstehen komplikationen durch das entfernen des stants, käme man durch magenspiegelung nicht mehr heran. daher sei das auch im sinne der patientin erstmal ab zu warten.
Ich hab Heidi angerufen und ihr das erzählt, weil sie sich ja sonst umsonst auf die op freuen würde. Hier könnt Ihr von Ihr selber lesen, wie das alles genau ist.
Seit ich aus der Intensiv raus bin darf ich übrigends ganz alleine zum WC gehen ;-P.

Dienstag, 3. August 2010

Tag der OP, 27.7.2010

Um 8h bin ich aufgestanden, ich hab gut geschlafen. Ich hab schön geduscht in dem Patienten Bad, das ist schön groß, da steht eine Liege wo man seinen Kram ablegen kann. Es ist sauber, aber nicht chic. Muss es auch nicht, für mich. Ich hatte Badelatschen an, sicher ist sicher. Wie ich unter der Dusche stehe fällt mir ein, ich hab das Handtuch auf dem Nachttisch liegen gelassen... na zum Glück hat man eine Klingel in Form einer Schnur da. Die Schwester hat auch nur gekichert und mir ein Handtuch gebracht, danke Isabelle. Die OP ist vermutlich am frühen Nachmittag, die ersten beiden Bypass-OP-Patienten standen schon fest, die erste war schon im OP.
Ich habe dann noch ein bisschen mit Huriye gequatscht und mein Buch gelesen.
Um 12:10h kam Schwester Isabelle mit Kittel, einer Akte und einem Pillenbecher. Ich sollte den Kittel anziehen, bekam eine Trombose-Spritze. Wenn ich alles eingepackt hätte solle ich die Tablette schlucken und mich ins Bett legen, bald würde jemand kommen mich abholen. Ich kletterte vom Bett, packte meine Sachen ein, als ein junger Mann in hellblauer Bekleidung und mit Haube ins Zimmer kam. Er gab mir noch 2-3 Minuten und ich legte den Turbo ein. Wie immer, erst weiß man nix und dann zacki zacki. Also schnell alle Sachen in die Tasche gestopft, alles ausziehen (ja ALLES) und den Kittel anziehen, Kleidung in die Tasche stopfen. Ins Bett klettern und schnell die Tablette runter. Da kam auch schon der junge Mann wieder. Schwester Isabelle kam auch, beklebte meine Taschen mit Aufklebern (die sie auch auf die Akten kleben und alles) und legte mir die Akte ans Fußende. Der junge Mann schob mein Bett aus dem Zimmer, links den Flur entlang und um die Ecke. Da war auch schon die Tür "OP- Bereich". Sie ging auf und dann ging es noch um ein paar Ecken. Die Fahrt endete im Aufwachraum, wo eine Frau mit Haube und dunkelblauer Kluft sich meine Akte nahm und mich fragte wie ich heiße, wann ich geboren bin und welche OP ich bekomme. Dann fragte sie mich so in einem Rutsch und völlig unverfänglich was es zum Frühstück gab. Haha, Fangfrage. Natürlich nix. Ich lag da und lauschte in mich hinein. Ich war immernoch völlig ruhig. Ich war total glücklich das es nun wirklich so weit war. Ich war wirklich dort, es würde passieren. Und wenn es mein Ende sein sollte, dann würde das eben so sein. Dann war meine Zeit gekommen. Ich danke Gott und bat ihn gut auf meine Kinder und meinen Mann auf zu passen. Ein paar Tränchen schlichen sich in meine Augenwinkel, aber in mir war totales Glück.
Die Schwester in dunkelblau begann nun meinen linken Arm zu begutachten, legte mir dann am Innenarm einen Zugang, verklebte ihn gut und sagte mir, das ich wärend der OP noch einen zweiten Zugang bekäme.
Meine Brille und mein Budes-Inhalierding lagen in einer Plastiktüte auf meiner Bettdecke, ohne Brille seh ich nur sehr verschwommen, also konnte ich nicht viel sehen um mich herum. Da hing eine Uhr an der Wand, als ich in den Raum geschoben worden war hab ich mit zukneifen der Augen gerade so erkennen können das es so etwa 12:15h war. Nachdem ich einen Moment noch da "rumlag" wurden 2 Betten hereingefahren, die Schwester ging zu dem einen und sagte mehrmals "Atmen sie". Da waren 2 Plätze wp man so angeschlossen werden kann, dort standen die betten dann. Kurz darauf kam jemand zu mir, sagte es ginge nun los, und ein kneisternder Blick auf die uhr sagte 12:45h. Mein Bett wurde an die "Schleuse" geschoben. In aller Seelenruhe wischte eine Frau in hellgrün die Liegefläche, als sie fertig war sollte ich mich daruf setzen. brav krabbelte ich auf die Liegefläche, die extra auf Betthöhe gefahren worden war. Eine fahrbare OP-Liege wurde an die andere Seite geschoben, ich wurde hoch gefahren und krabbelte nun auf die OP-Liege. Ich bekam ein Häubchen auf (schon auf der anderen Seite), eine Frau legte eine Frotteedecke über mich, hielt sie etwas hoch und bat mich mein Kittelchen aus zu ziehen. Ich wurde in den OP geschoben. Über mir waren 2 OP-Lampen, die aber nicht an waren. Ich wurde angeschnallt, mein linker Arm wurde auf eine Arm-Stütze geschnallt und ich bekam einen Klips an den linken Zeigefinger(damit messen sie die Sauerstoffsättigung). Mehrere Leute waren da und waren geschäftig dabei mich festzuschnallen und mir solche Dinger (Elektroden) anzukleben, damit die Herzfrequenz überwacht werden konnte. Ich wurde verkabelt. Eine Frau setzte mir eine Maske auf den Mund, drückte mir damit die Nase zu, und erklärte mir das sei Sauerstoff (das hatte auch der Anästhesist beim Vorgespräch gesagt). Ich sollte tief atmen, was aber durch diese maske irgendwie nur sehr schwer ging. Sie erklärte mir das man mir, sollte man am Arm nix finden, am Hals einen Zentralvenenkatheter legen würde. Ein Mann trat ans Kopfende, und ich hörte wie sie ihn fragte was er wolle. Er sagte er wolle zugucken. Sie fragte mich ob er das darf. Ich fragte zurück "wie-zugucken?", bekam aber keine Antwort. Statt dessen sagten sie nun, er schaut ob noch einen Zugang nötig ist und dann begann er aufzuzählen wie ich noch anders liegen müsse. Zu weit oben hieß es und die Kopfstütze müsse weg. Mein rechter Arm wurde nun auch auf eine Stütze geschnallt und links bekam ich was zum müde werden gespritzt. Ich fragte ob ich denn von Professor Lange operiert würde, denn den sah ich nicht. Ja, natürlich hieß es. Jemand sagte wir können sie selber noch anders legen wenn sie eingeschlafen ist oder sowas, es hieß immerzu atmen und links sagte jemand so jetzt gibts was zum einschlafen. Die Frau wünschte mir einen angenehmen Schlaf und ich spürte wie ich einschlief.
Im Aufwachraum kam ich zu mir, "Atmen sie bitte. So ist es gut. Wir bringen Sie jetzt auf die intensiv." So gegen 16h kam ich dort an. Mein Mann war auch bald da. Schöön. Ich war nicht ganz wach aber schlief auch nicht mehr wirklich. Der Raum wo ich lag war groß, um das Kopfende waren allerlei Anschlüsse, ein Monitor, rechts von mir blubberte es, das war der Sauerstoff, ich hatte so einen Schlauch um die Ohren der unter der Nase lang ging, in der 2 so Röhrchen steckten. Klips am Finger, Kabel an den Elektroden. Rechts hatte ich einen Zugang am Arm und da hingen 2 Infusionen dran. Schmerzmittel und Flüssigkeit weil der Körper ja Wasser braucht.
Ich wurde wacher und begutachtete meinen Bauch, 5 weiße Pflasterchen, eins zentral, die anderen so mehr oder weniger halbkreisförmig drum herum, alles zusammen ein wenig links gelagert von mir aus gesehen. Meine Arme waren mit blauen Flecken übersäht. Der linke Zugang lag noch, kurz darunter ein blauer Fleck so etwa Tropfenförmig 12cm x 10cm groß. Tat aber nicht weh. Immer wieder kam eine Schwester nach mir sehen, Ärzte kamen auch ab und an. Am Fußende war ein Tablett angehakt, darauf lag eine riesige Mappe (etwa so breit wie das bett) wo ständig Notizen gemacht wurden. Bei erster Gelegenheit fragte ich, ob ich wirklich einen Bypass habe, was mir bestätigt wurde. Ich fragte warum ich keine Drainage habe, die Schwester sagte das hätten die anderen Bypasspatienten auch nie. Okay, also das blöde Drainage-ziehen bleibt mir auch erspart, danke Gott! Ich bekam für meinen trockenen Mund 2 Döschen auf den Nachttisch gestellt, da waren Tupfer und Wasser drin, dazu gab es so eine Tupferklemme. Ich durfte nach Belieben so meinen Mund innen und aussen befeuchten. Die ersten 2 male musste ich in so eine Bettpfanne ..., aber bald durfte ich mit Begleitung einer Schwester auf die Toilette gehen und mich danach an der Bettkante waschen. Der erste Gang zum WC ging richtig flott, ich war selbst erstaunt. Ich konnte auch trotz Zwacken links im Oberbauch selber abwischen. Zum Waschen hatte ich eine große Schüssel, 2 Waschlappen und 2 Handtücher bekommen, und das ging richtig gut und war sehr erfrischend. Eine Zahnbürste und Zahnpaste bekam ich auch, echt klasse. Ob ich noch was brauche wurde gefragt und ich scherzte sie könne mich frisieren, da kam sie mit einer Haarbürste an und flocht mir einen Zopf (durfte mir aussuchen welche Frisur ich wollte). Zahnbürste, Zahnpasta und Bürste waren verpackt gewesen. Meine linke Schulter tat weh (was daran liegt das man bei der OP mit gas "aufgepumpt" wird, das steigt einem dann nach oben), wie Muskelkater. Im Spiegel im Bad hatte ich gesehen, das ich schwarze Flecken an der Lippe hatte, die Schwester erklärte mir, das man bei der OP eine schwarze Flüssigkeit durch den Magen schickt, um gleich zu sehen ob etwas undicht ist. Ich solle mich also nicht wundern wenn das irgendwann unten raus kommt. Aha.
Rechts neben meinem Bett (von da aus gesehen) war ein Vorhang, da hinter lag ein Mann. Immer wenn ich zum Klo schlich durfte dieser sich meine Hinterseite ansehen, mein Kittelchen reichte nicht ganz herum :-(
Über der Tür hing eine Uhr und gegenüber meinem Bett ein Fernseher. Dafür bekam ich die Fernbedienung ans Bett.
Schmerzmittel gab es immerzu neu und ab und an sollte ich meinen Schmerz auf einer Skala von 1- 10 einschätzen. Das war am Anfang 5 und später 3 und dann 2. Ich hab immer mal geschlafen, besonders wenn es Schmerzmittel gab war ich schläfrig. Mein Mann ging dann auch irgendwann wieder, ich sah Fern und schlief. Ab und an ein Gang aufs Klo, und ich fühlte mich viel viel besser als ich erwartet hatte. Die Schmerzen waren nur unter den linken Brust. Und ich hatte sie mit viiiiieeeeel schlimmer vorgestellt.

Krankenhaus-Aufnahme am 26.7.

Am Montag bin ich um kurz vor 8h aufgewacht. Ich sollte ja um 8h in der Klinik bei der Sekretärin des Chefarztes der Chirurgie anrufen, um zu erfahren wann ich dort erscheinen soll zur Anmeldung. Das stand so auf dem Blatt das mir die medizinische Assistentin von meiner Ärztin in den Hefter eingeheftet hatte, den ich am Freitag bekam für das Krankenhaus. Als ich um kurz nach 8h dort anrief, hatte ich mir der Dame am Telefon folgendes Gespräch: ...und soll also heute anrufen um zu erfahren wann ich da sein soll. - Wann ist Ihr Termin? - Morgen - Morgen? *erstaunt* - ja ich soll heute zur anmeldung kommen - Heute? *erstaunt* - Ja, ich habe am Freitag den termin bekommen. - Am Freitag? *erstaunt* ...
im Folgenden kümmerte sich Frau Esch (?) ganz toll um mich. Zuerst fand sie mich nicht in der Liste, fragte auf Station 6a nach ob man dort etwas von mir wisse. Dort wusste auch niemand etwas. Sie bat mich um meine Telefonnummer und versprach sich sofort und schnellst möglich um diese Angelegenheit zu kümmern, und mich zurück zu rufen. In jedem Fall brauche ich nicht vor 12h zu kommen sagte sie. Ich wunderte mich überhaupt nicht, das passte wunderbar zur Praxis Rosenthal. Ich packte meine letzten Kleinigkeiten ein, im Geiste sah ich mich schon wieder auspacken. Ich ging duschen (Telefon griffbereit), und war immernoch die Ruhe selbst. Ich versuchte nun, in Köpenick anzurufen, wo aber niemand ans Telefon ging. Immerhin satnd auf meiner inweisung Köpenick, vielleicht war ich dort angemeldet worden? Da wollte ich aber nach wie vor nicht wirklich hin. Ich erzählte Heidi davon und sie sah im Internet nach Telefonnummern vom DRK-Köpenick, fand aber auch nur die die ich schon hatte. Ich versuchte es dort noch einmal, und hatte dann auch eine Chefarzt-Sekretärin dran. Sie versicherte mir, das ich dort nicht angemeldet sei und sie davon wüsste, da sie dort ihre Termine selber vergeben. Sie riet mir in der Praxis anzurufen, worauf hin ich sagte das man da nie durch käme. Sie sagte das ginge ihr auch so. Das hatte Frau Esch auch gesagt. Sie riet mir sirekt in die Praxis zu fahren und vor Ort zu klären was los sei. Mein Mann hörte das Gespräch mit an und sagte danach, das wir das ja machen könnten, wir würden die Tasche gleich mitnehmen. Vorher hatte er mir geraten auf den Rückruf von Frau Esch zu warten. Ich rief Frau Esch noch einmal an und sagte Ihr das ich vor hätte zur Praxis zu fahren, und gab ihr meine Handynummer, falls sie noch etwas heraus fände. Sie erklärte mir sie würde um 9h in der Praxis anrufen, vorher bekommt man ja nur die Ansage das man außerhalb der Sprechzeiten anruft. Wenn sie dort nicht weiter käme würde sie versuchen Prof. Lange zu erreichen, der zwar seine OP-Liste nicht im Kopf hat, aber vielleicht per handy in der Praxis jemanden erreichen könne. Ich sollte noch 15 Minuten warten (es war ca 8:45h).
Ich sah in Ruhe nochmal meine Liste durch, ob ich alles eingepackt habe (ich vergesse ohne Liste die Hälfte), und als mein Mann gerade sagte ich solle meine Schuhe anziehen, wir könnten nun los gehen, klingelte mein Handy. Frau Esch war dran. Sie hatte tatsächlich in der Praxis jemanden ans Telefon bekommen. Sie sagte mir, das sie denen dort gleich mal bescheid gegeben hätte das das soo ja wohl garnicht geht. So behandelt man seine Patienten nicht, sagte sie. Es sei nun alles klar und ich sollte um 12h da sein. Ich bedankte mich von Herzen bei Ihr.
Um 12h war ich dann an der Anmeldung der Chirurgie. Die Einweisung ging schnell und freundlich von statten. Ich wurde auf Station 6a geschickt, wo mich Schwester Isabelle freundlich empfing und mich in Zimmer 19 unterbrachte. Ich bekam das Bett vorne an, ein Bad hatte es nicht. Egal, ich wollte ja keinen Urlaub machen. Ich bekam ein Bändchen um das Handgelenk, auf dem meine Patientendaten aufgeklebt waren. Mein Schrank war riesengroß und mit so einem Schloss versehen, wo man eine Münze einwerfen muss, wie im Schwimmbad. Am Schlüssenband war ein Karabinerhaken angebracht mit einem Einkaufswagen-Chip, also war kein Euro nötig.
Ich sollte dann bald noch Aufklärungsgespräche haben und zum Röntgen gehen, und so verabschiedete sich mein Mann bald. Die Schwester kam zum Blutdruckmessen.
Schwester Isabelle hatte gesagt, das leider viel gestohlen würde, und ich daher am besten meinem Mann alle Wertsachen mitgäbe. Meine Tasche würden sie dann wärend der OP und Intensiv weg schließen. Ich hab garnicht groß ausgepackt und so saß ich da etwas unschlüssig auf meinem Bett.
Meine Bettnachbarin hatte ihre Tochter da und sie sahen Fernsehen. Über den Betten an so langen "Armen" hingen Flachfernseher. Der Ton ist leider nicht über Kopfhörer, so muss man mithören was die Bettnachbarin sieht. Da sie aber einen türkischen Sender sahen, verstand ich nichts und das geplapper lief ungehört im Hintergrund. Ich finde es unangenehmer wenn man es versteht und automatisch über das gehörte nachdenkt. Meine Bettnachbarin hatte ein großes Loch im Bauch von ca zwischen den Brüsten bis kurz über dem Bauchnabel. Sie hatte eine Bauchdeckenhernie gehabt, die Prof. Lange operiert hatte. Das hatte irgendwie mit einer vor ca. 9 Monaten stattgefundenen Bypassoperation im St. Joseph Krankenhaus zu tun, die erste Operation dieser Art für den Arzt, wie Huriye, meine Bettnachbarin mir erzähle. Allerdings hatte dieser Arzt vor ein paar jahren dort mit Prof. lang zusammengearbeitet, der dort seine Bypass-OPs durchführte. Einiges war aber wohl falsch gelaufen und Huriye hatte statt ab zu nehmen sogar noch zu genommen. Jedenfalls war sie nun vor 2 wochen wegen Bauchdeckenhernie operiert worden. Danach hatte ihr vor ca. 1 Woche Frau Dr. Rosenthal den Faden gezogen (in einem Stück, bei dieser langen Naht!) und die Naht war offen gewesen. Frau Dr. Rosenthal hatte ihr gesagt das sei normal und es müsse von innen zu wachsen. Das bei so einer dicken Fettschicht sowas schlecht heilt weiß man ja, da kann Frau Dr. Rosenthal natürlich nichts dafür. Huriye ist aber nicht soo dick, sie wiegt ca. 98 kilo. Naja jedenfalls hat sie ca. 1 Woche die Wunde selbst versorgt mit Kompressen und so, aber es ist ständig durchgesuppt. Nun, an diesem Montag war sie wieder in die Praxis gegangen und wurde von dort ins Krankenhaus geschickt. Und da lag sie nun und wartete auf den Professor. So ein großes Loch im Bauch ist wirklich kein schöner Anblick. Ich wünsche ihr von Herzen das sie bald wieder Gesund ist. Sie ist wirklich eine ganz ganz liebe Person.
So, also ich saß da nun. Ich bekam ein Mittagessen, Geflügelboulette mit Kartoffeln und Soße, dazu einen Mini-Joghurt, total lecker.
Gerade als ich aufgegessen hatte kam eine Ärztin ohne Namensschild (das haben viele dort nicht, man weiß selten mit wem man es zu tun hat) und fragte mich das Übliche, also Krankheiten, Allergien, Familienkrankheiten, Operationen usw. Ich hatte am Sonntag noch alle meine Unterlagen die ich zu Hause habe über Untersuchungen meiner Schilddrüse und meiner Nieren kopiert und hinten in den Hefter von der Praxis mit eingeheftet. Dann hatte ich vorne in der Liste mit Bleistift ergänzt. Sicher ist Sicher. Viel hatte ich nicht, und was ich hatte war alt, aber besser als nix.
Die Zimmertür stand offen, und auf einmal düste die Ärztin hinaus und rief "Professor Lange!". Sie kam mit ihm zurück und er sah sich meine Bettnachbarin an. Sie entschieden heute noch zu operieren. Die Ärztin versorgte die offene Wunde. Dann kam Prof. lange kurz zu mir, schüttelte meine Hand und sagte, wir sehen uns Morgen. Nun nahm die Ärztin Blut bei meiner Bettnachbarin ab, danach bei mir. Nun geriet sie in Eile, da sie gleich in den OP musste, erklärte mir die Risiken schnell und ich musste unterschreiben. Das will man irgendwie alles nicht hören. Ich war froh als das vorbei war. Ihr Irgendwas piepste und sie eilte davon.
Kurz darauf wurde ich zum Anästhesisten geschickt, wo auch wieder alles mögliche abgefragt wurde, erklärt wurde und die Risiken erläutert wurden und dann ein Autogramm.
Danach durfte ich dann da links rum, die Treppe runter und den Flur lang wo dran steht bitte klingeln zum Lungenröntgen. Nirgendwo stand bitte klingeln dran, im Warteraum 1 stand was von Anmeldung, also bin ich da rein, und da fand sich dann eine Tür hinter der jemand an einem Tresen saß. Da bin ich rein und hab vorsichtig gefragt wo ich hin muss, und ich war sogar dort richtig. Tipp du bist.
Sie schickte mich dann nachdem sie irgendwas am PC getippt hatte zu Warteraum 2, den ich spontan fand (probieren wir mal links rum, ach da isses ja). Dort kam auch gerade als ich angelaufen kam jemand aus der Tür und ich durfte mich frei machen. Einmal kurz ein Foto von meiner Lunge gemacht, tut garnicht weh.
Die Station hab ich auch wiedergefunden, so gut war sie auch garnicht versteckt.
Die Zeit wann ich ungefair dran sein würde (OP) konnte man mir nicht sagen, da ein System im Computer ausgefallen war. Der Anästhesist hatte gesagt ich stünde vorläufig und ohne Garantie - es würde sich bestimmt noch was ändern - für 14h im Plan.
Ich bekam Abendbrot -man hat große Auswahl, die kommen mit so einem Service-Wagen den Flur lang- und direkt vor meiner Zimmertür stand ein Büffet-Wagen mit Getränken, Tee und Wasser. Da darf man sich bedienen, was will man mehr. Zur Kaffezeit ging eine nette Frau durch die Zimmer und versorgte alle Paptienten mit Tee, Kaffee oder Wasser, zum Kaffee bekommt man sogar ein Kekschen. Ich bin kein Kaffeetrinker, ich hab also immer Tee genommen, wunderbar. Am Nachmittag hatte ich mich noch ein bisschen in den kleinen Hof gestetzt, der hinter Haus J und K liegt. Dort steht eine Birke, ein paar Bänke und da ist ein kleiner Hügel mit Rasenfläche und es ist ganz nett da. Die Raucher dürfen dort rauchen, und so sitzen das Patienten und Pfleger "beisammen". Ich hab noch ein bisschen telefoniert mit meinem Handy, bevor ich aufs Zimmer ging. Auf den Bänken krabbeln allerlei kleine Käfer herum, die daneben auf den Pflanzen wohnen, und von oben wird man mit Birkensamen berieselt. Natur pur. hihi.
Zum Schlafen habe ich das Hemdchen das auf dem Nachttisch lag angezogen, da ja die Tasche gepackt im Schrank eingeschlossen war, das war einfach Praktischer. Ein Handtuch lag auch da, super. Nachdem Huriye und ich ein bisschen geschnattert hatten bin ich eingeschlafen. Ich hoffe mein Schnarchen hat sie nicht allzusehr gestört.

Mini- Flüssig- Phase 24.+25.7.

Ich habe mich unaufgefordert dazu entschlossen Samstag und Sonntag vor der Einweisung am Montag noch eine kleine Flüssig-Phase zu machen. Keine Ahnung ob das meine Leber interessiert.
Drei mal täglich Eiweiß-Drink Stracciatella, keine oder wenig Kohlenhydrate und wenig Fett.
Die Eiweißdrinks sind echt nicht mein Lieblingsgetränk, und ich glaube ich hätte mich sehr schwer getan das 2 Wochen oder länger durch zu halten. Irgendwie sollte es wohl einfach nicht sein, vielleicht wegen meinen Nieren. Ich glaube die mögen diese Ketose einfach nicht. Das ist der Zustand, in den der Körper verfällt wenn Kohlenhydrate-Mangel entsteht. Genaue Informationen hatte ich mir von meiner Ärztin erhofft. Sie sagte aber nur das ich mich in der Apotheke informieren soll welches Eiweiß für mich gut wäre und das die 2 Wochen zu kurz sein um zu Schaden. In der Apotheke, die von Frau Doktor empfohlen wird, sagte die total nette Apothekerin, die Heidi und mich richtig ausgiebig aufgeklärt hat, das mir die Ärztin Keton-Teststreifen verschreiben müsse, damit ich regelmäßig kontrollieren könnte ob meine Nieren okay sind.
Na gut, das werde ich bei nächster Gelegenheit ansprechen, da ja auch nach der OP irgendwann Eiweißdrinks angesagt sind und man sehr wenig zu sich nimmt, da möchte ich unbedingt die Kontrolle haben.
Sonntag hab ich meine Taschen gepackt, bestimmt viel zu viel. Eine für vor der OP, weil man ja nen Tag lang (+- 24 Std) vor der OP im KH ist, und ich möchte vor der OP duschen, naja, die Tasche wurde voll (boah ein Bademantel ist Voluminös!).
Eine für nach der OP, weil man ja nach der OP 24 Std. auf Intensiv ist, und da alle Sachen unbeaufsichtigt im Zimmer rumliegen, also keine Wertsachen in Tasche 1. Ich hab sogar Klopapier eingepackt, weil ich bei irgendeinem OP-Bericht gelesen habe das einer vom KH-Papier nen blutigen Hintern hatte.
Die ganze Zeit habe ich darauf gewartet das nervosität oder Aufregung einsetzt, aber da war nur absolute Ruhe und Sicherheit in mir. Schön.